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Wiener Glasharmonika Duo Christa Schönfeldinger (Glasharmonika) und Eine Produktion von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche
des UNESCO-Weltkulturdenkmals Kloster Maulbronn vom 16. Juni 2006 CD Audio, DDD, ca. 55 Minuten, EUR 22,- |
Sie sind aus gewachsenem Stein gebaut, die hehren Hallen des Weltkulturerbes. Ein faszinierender Gedanke, wenn man unter den jahrhundertealten Gewölben steht. Es scheint die Steine flüstern - denn in der Ruhe ihrer Existenz spürt man die Durchdrungenheit all jener Stimmen und Instrumente, die diese Mauern mit ihren Klängen erfüllt haben - Violinen und der Schall der Trompeten, Orgel und Gesang... Metall und Holz. Doch ist es letztlich nicht das Material des Körpers welches den Klang eines Instrumentes ausmacht? Mozart liess sich vom Klang der Glasharmonika zu zwei Kompositionen inspirieren und Arvo Pärt hat dem Ensemble, nachdem er seine Komposition auf der Glasharmonika hörte, diesem als einmalige Gegebenheit sein Einverständnis erteilt, "Pari Intervallo" mit dem gläsernen Instrument aufzuführen. Selbst Gottfried Keller beschrieb den Klang und die Wirkung des Instrumentes: "...und nun begann das Spiel mit den geisterhaftesten Tönen Nun, die Glasharmonika besteht aus Glas - schlichtem Allerweltsglas, nichts weiter als geschmolzenem Sand. Aber somit auch aus dem Grundstoff aus denen die Mauern des Weltkulturerbes bestehen - gewachsenem Sandstein... Josef-Stefan Kindler |
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Das Wiener Glasharmonika Duo Christa und Gerald Schönfeldinger absolvierten ihr Musikstudium in Wien, beide sind ausgebildete Geiger. Sie erfuhren erst über die Strauss Oper "Die Frau ohne Schatten" von der Existenz der Glasharmonika. Fasziniert von der Klanglichkeit der Töne aus Glas gründeten sie Anfang der 90er Jahre das Wiener Glasharmonika Duo und gehören zu den weltweit führenden Interpreten auf Glasharmonika und Verrophon. Losgelöst vom gewohnten Konzertbetrieb bieten sie ihrem begeisterten Publikum eine gefühlvolle Symbiose von poetischer Kammermusik und einer meditativen Klangwelt ungeahnter Intensität. Verschiedenste Crossvover-Projekte mit Sprache und Literatur führten die beiden auch mit Schauspielern und Wortkünstlern wie Senta Berger, Erika Pluhar, Peter Uray, Claus Boysen und Christian Ludwig Attersee zusammen. Die beiden Virtuosen beschäftigen sich, wie auch schon der Arzt und Heilmagnetiseur Franz Anton Mesmer, mit der psychischen und physischen Wirkung der gläsernen Töne. Bei ihren Hörseminaren bieten sie den Teilnehmern die Möglichkeit, sich in ihre innere Ruhe einzuschwingen und den von der täglichen Lärmlawine gestressten Hörsinn zu regenerieren. Weitere Informationen unter: www.glasharmonika.at |
Wiener Glasharmonika Duo Gottfried Keller (1819-1890, Text) Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Gerald Schönfeldinger (geb. 1960) Antonio Vivaldi (1678-1741) Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Edward Grieg (1843-1907) Gerald Schönfeldinger Arvo Pärt (geb. 1935) Ennio Morricone (geb. 1928) Gerald Schönfeldinger * bearbeitet für Verrophon und Glasharmonika |
Bemerkungen zum Programm
Der Dichter Gottfried Keller schreibt 1869 für die Neue Züricher Zeitung unter dem Titel "Über die Schwindsüchtigkeit des Daseins" einen Essay über Xaver Schnyder von Warthensee, dem letzten Glasharmonikavirtuosen des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Eindrucksvoll beschreibt er in diesem poetischen Text die Wirkung des Instrumentes und der Klänge auf ihn und das damalige Publikum: "...und nun begann das Spiel mit den geisterhaftesten Tönen, die ich je gehört..." Dieser von dem Schauspieler Peter Uray rezitierte Text wird mittels CD zum "Siciliano für Glasharmonika" von Carl Röllig, gespielt von Christa Schönfeldinger, eingespielt.
Der Komponist hat aus verschiedenen Gedichten, gelesen von Oscar Werner, einzelne Fragmente herausgenommen und den so neu entstandenen Text vertont. Eine eindrucksvolle Symbiose zweier faszinierender Instrumente: Die Stimme von Oscar Werner und die Klangwelt der Glasinstrumente.
Wie wird piano und forte gespielt? Welches Wasser wird verwendet? Haben die Kalkablagerungen des Wassers Einfluss auf den Klang? Hat die Raumtemperatur Einfluss auf die Stimmung? Wie stimmt man die Instrumente? Wo werden die Instrumente erzeugt? Wird ein Spezialglas zur Herstellung benötigt? Existieren noch alte Instrumente? |
Zur Edition Kultur in ihrer authentischen Form zu publizieren heisst für uns: herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung, dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlicht - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Die Konzerte im Kloster Maulbronn, die wir in dieser Edition dokumentieren, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der grossen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - geniessen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes (Klosterkirche, Laienrefektorium, Kreuzgang, etc.) in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten. Unter der Schirmherrschaft des evangelischen Seminars werden seit 1968 die Klosterkonzerte Maulbronn in ehrenamtlicher Leitung und mit grossem musikalischem Enthusiasmus ausgerichtet. In den ehrenwerten Mauern des altsprachlichen Gymnasiums mit Internat, welches seit nunmehr 450 Jahren besteht, haben grosse Denker, Dichter und Humanisten unserer Gesellschaft wie Kepler, Hölderlin, Herwegh und Hesse ihre erste Prägung erfahren. Der jugendliche Elan, das konstruktive Mitwirken der Schüler, die sich in der Tradition ihrer grossen Vorgänger sehen, bewirkt ein menschliches Klima, in dem die künstlerische Motivation in besonderer Weise erblüht. Zwischen Mai und September finden 25 Konzerte statt zu deren Gelingen letztendlich viele ehrenamtliche Helfer aus nah und fern beitragen. Blühende Kultur in einem lebendigen Denkmal, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte welche wir in dieser Reihe dokumentieren. Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler |